Als Weinbaugemeinde und Dichterdorf besitzt Wilchingen einen hohen Bekanntheitsgrad. Das seit dem Spätmittelalter weitgehend intakt gebliebene Ortsbild, charakterisiert durch eine breite Hauptstrasse mit beinahe geschlossener Häuserfront und drei Hausdurchfahrten, besitzt nationale Bedeutung.
Aufgrund seiner Lage ist im Zinggen eine kultische, militärische oder auch landwirtschaftliche Nutzung schon in prähistorischer Zeit denkbar. Der älteste Hinweis stammt aber erst von 1463 und betrifft einen Wehrturm. Im 16. Jahrhundert bildeten Pfarrhaus, Friedhof, Turm und Kirche eine bereits aus grosser Distanz erkennbare Festung des Glaubens und der Sicherheit. Der vorgelagerte Rebberg unterstreicht die Wirkung zusätzlich. Mit dem Neubau von 1676 fiel allerdings der Wehrcharakter weitgehend dahin.
Im Zinggen
Zinggenstrasse 28
Als Rarität weist Wilchingen – bei praktisch geschlossenen Häuserfronten – drei spätmittelalterliche Gebäude mit Hausdurchfahrten, sogenannten «Gwelb», auf. Sie verleihen dem Dorf einen gewissen städtischen Charakter und dienten der Erschliessung der rückwärts gelegenen Häuser, Ökonomiegebäude, Gärten und Rebflächen.
Grossgasse 3
Ginkelstrasse 6 bzw. Hauptstrasse 23
Hauptstrasse 42
Das Restaurant Gemeindehaus, das Haus zur Linde sowie das querstehende Haus zum Ritter bilden im östlichen Bereich der Hauptstrasse die Eckpunkte einer platzartigen Erweiterung. Hier lebten, im Umkreis von kaum 100 Metern und zum Teil gleichzeitig, nicht nur die beiden Wilchinger Ständeräte Zacharias Gysel und Kurt Bächtold, sondern auch die drei Poeten Bertha Hallauer, Albert Bächtold und Ruth Blum.
Hauptstrasse 19
Hauptstrasse 6
Hauptstrasse 14
Hauptstrasse 12
Hauptstrasse 21
In Wilchingen gab es einst vier öffentliche Waschhäuser zur Gemeinschaftsnutzung, die aber allesamt verschwunden sind. An die Zeiten, als es noch keine Waschmaschinen gab, erinnert ein privates Waschhaus, welches gleichzeitig als Ausgangspunkt der beliebten Wöschwiiber-Führung dient.
Hauptstrasse 17
Manch ein stattliches Bauernhaus aus Stein verfügt über hohe, vorgelagerte Stützpfeiler, die gleichzeitig mithalfen, den Gewölbekeller kühl zu halten. Ein eindrückliches Beispiel bildet der dreigeschossige, im 17./18. Jahrhundert entstandene Bauernhof am Eingang der Haartelstrasse.
Haartelstrasse 2
Die Abtei Rheinau spielte von 870 an eine wichtige Rolle in der Geschichte der Gemeinde Wilchingen. Die gegenseitigen Verpflichtungen nahmen jedoch ab mit der Übernahme der niederen Gerichtsbarkeit durch das Heiliggeist-Spital im 14. Jahrhundert und der Landesherrschaft durch das reformierte Schaffhausen im
17. Jahrhundert. Trotzdem blieb Rheinau bis 1805 Zehnt- und Patronatsherr, der formell die reformierten Geistlichen einsetzte und an den baulichen Unterhalt von Kirche und Pfarrhaus beizutragen hatte. An die rund 1000jährige gemeinsame Geschichte erinnert heute einzig das Zehntehuus am westlichen Abschluss der Hauptstrasse.
Hauptstrasse 79 – 81
Der heutige Gemeinderayon war ursprünglich in vier Herrschaftsgebiete unterteilt, die von den Kleinadelsfamilien von Radegg, von Rossberg, von Wilchingen und von Haslach zuerst an Ort und Stelle, später von der Stadt Schaffhausen aus regiert wurden. Von ihnen weiss man kaum etwas und alle sind sie spätestens im 15. Jahrhun- dert ausgestorben. Die Grundherrschaft Haslach im Taubental aber, 912 als villa Hasala erstmals erwähnt, blieb als privates Herrschaftsgebiet bis zum Ende des Ancien Régime bestehen und wurde erst 1849/50 ins Wilchinger Gemeindegebiet integriert.
Mühlenstrasse 12
Als Raststätte an der Landstrasse von Basel nach Schaffhausen wird auf dem Bann Haslach schon 1621 ein Nüwenhuo ss erwähnt. Mit dem Bahnbau entsteht hier ab 1863 das Quartier Unterneuhaus.
Bahnhofstrasse 18
Trasadingerstrasse 1
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