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Die Beziehungen zwischen den Dörfern des Jestetter Zipfels und den Schweizer Nachbarn gehen zeitlich weit zurück und werden oftmals auf Stichworte wie billige Einkaufzentren, spannende Wetten etc. reduziert. Jedoch hat diese Region auch viel im kulturellen und historischen Bereich zu bieten.
Das Oppidum Altenburg auf der Halbinsel Schwaben wird etwa um 130 vor Christus als Handelsstadt von europäischem Format mit bis zu 5000 Bewohner gegründet. Nach 50 Jahren greift die Stadt auf die Halbinsel Au hinüber und wird für weitere 40 Jahre zum Doppeloppidum.
Dorfstrasse / Anwandel
Die Brücke bei Altenburg ist neben jenen in Diessenhofen und Bad Säckingen die einzige Holzbrücke am Hochrhein. Ihre Ursprünge gehen mindestens bis Mitte des 14.Jahrhunderts zurück. Die jetzige ist 1806 eröffnet sowie 2003 und 2021 zuletzt saniert worden.
Rheinauer Strasse
Die Pfarrkirche St. Benedikt ist zwar ein moderner Neubau von 1961/62, weist im Innern aber drei Barockaltäre mit künstlerisch wertvollen Heiligenstatuen der Bildhauer Hans Schenck und Johann Josef Auer auf. Der Kirchturm stammt aus dem Jahr 1540, eine der Glocken von 1639.
Kirchstrasse 8
Die Katholiken in Altenburg bilden zwar erst 1802 eine eigenständige Pfarrei, doch Sie besassen seit 1711 eine bemerkenswerte, dem heiligen Jakob gewidmete Barockkirche.
Pfarrweg 5
Die künstlerische Ausstattung der 1965 eingeweihten evangelischen Markuskirche geht im Wesentlichen auf den Jestetter Bildhauer Siegfried Fricker zurück.
Klettgauer Strasse 3
Die Obermühle wird 1684 durch das Kloster Rheinau unter Verwendung älterer Bausubstanz neu errichtet, 1833 geht sie in Privatbesitz über. Im 20. Jahrhundert wird hier eine Bäckerei betrieben.
Mühlenweg 2
Der Name Einsiedlerhaus ist insofern etwas verwirrend, als das Kloster Einsiedeln den stattlichen Barockbau von 1769 nicht errichtet, sondern einzig während 36 Jahren besessen hat.
Birrerstrasse 1
Der spätbarocke Gasthof Salmen erinnert – trotz Grossbrand 1983 – eindrücklich an die letzte Blüte des Klosters Rheinau im 18. Jahrhundert.
Hauptstrasse 3
Das rheinauische Wappen auf der östlichen Giebelwand, kombiniert mit der Jahreszahl 1827, deutet an, dass es sich beim Sitz der Raiffeisen-Warengenossenschaft um die frühere Zehntscheuer handelt.
Winkelstrasse 6
Während Jahrhunderten treffen sich die Jestetter im spätgotischen Bau von 1544 beziehungsweise in der 1546 eingerichteten Gemeindestube. Nach dem gelungenen Umbau von 2007-2009 kann hier die Tradition der Geselligkeit ihre Fortsetzung finden.
Kirchstrasse 29
Seit bald 150 Jahren dient das Obere Schloss dem Sozial- und Gesundheitswesen. Von 1774 bis 1806 befindet sich hier ein Kloster der Prämonstratenserinnen beziehungsweise der Redemptoristen. Am längsten geprägt wird seine Geschichte aber durch den Regionaladel.
Burgweg 6
Im Zuge der demografischen Entwicklung kommt Jestetten 1966 zu einem neuen Rathaus. Geprägt wird es während fast fünfzig Jahren durch Ehrenbürger Alfons Brohammer und die erste Bürgermeisterin Ira Sattler (Schelling).
Hombergstrasse 2
Kaum ein anderes Gebäude prägt das Ortsbild von Jestetten stärker als das Naturparkschulhaus der Schule an der Rheinschleife. Gebaut worden ist es 1909/1910 nach Plänen des Waldshuter Architekten Alfons Wilpert.
Schaffhauser Strasse 12
Vor 50 Jahren kann die Realschule Jestetten ihr neues Domizil an der Weihergasse beziehen. Heute ermöglicht die Naturparkschule rund 400 Jugendlichen aus der Region eine über die Grund- und Hauptschule hinausgehende Ausbildung mit der Möglichkeit, später eine höhere Schule zu besuchen.
Weihergasse 18
Wenn Gasthäuser ausplaudern könnten, was sie im Laufe der Jahrhunderte alles erleben, biete dies Stoff für ganze Bücher. Doch wir beschränken uns, neben dem eigenständig behandelten «Salmen» (Nr.9), auf drei kurzgefasste Beispiele. Allen voran gilt es den «Löwen» zu würdigen. Er spielt in der Badischen Revolution und später auch in der Sportgeschichte (Nr.21 Radrennbahn) eine zentrale Rolle.
Hauptstrasse 22
Das Ende des 18. Jahrhunderts entstandene Wirtshausschild mit dem Doppeladler und die Beschriftung erzählen von der Geschichte des ältesten Wirtshauses Altenburgs, doch seit Sept. 2012 kehren hier keine Gäste mehr ein.
Rheinauer Strasse 1
Ernst Johann lässt 1896 die Gaststätte «Zum Bahnhof» errichten. Das Gasthaus spielt im Dorfleben eine wichtige Rolle, denn es besitzt lange Zeit den einzigen grösseren Saal im Dorf und ist für Vereinsveranstaltungen, Fasnachtsbälle, Theateraufführungen sowie Firmen- und Familienfeiern sehr gefragt.
Bahnhofstrasse 28
Ein dreigeschossiges Wohnhaus mit Satteldach erinnert an eine berufliche Tätigkeit, die im Zeichen der Industrialisierung um 1900 in Jestetten ausgestorben ist: das Nagelschmiedehandwerk.
Kirchstrasse 1A
Der Dorfplatz erzählt von alten Zeiten, doch der Schein trügt, das Rote Haus wird 1925 gebaut, der Dorfbrunnen gar erst 1991.
Dorfstrasse 21
Der Initiative eines Krankenpflegers aus Rheinau ist es zu verdanken, dass das im 15. Jahrhundert erstellte und im 17. Jahrhundert erweiterte Haus unserer Nachwelt erhalten bleibt.
Dorfstrasse 24
Die Wettkämpfe auf der Radrennbahn Jestetten locken von 1925 bis 1934 jeweils zwischen 1000 und 2000 Zuschauer an. Die unter Denkmalschutz gestellte Rennbahn erzählt von der Frühzeit des Radsports, grenzüberschreitenden Beziehungen und polysportiven Spitzenathleten.
Augasse
Der Bahnhof Jestetten wird 1896/97 im Auftrag der Nordostbahn (heute SBB) vom Schaffhauser Baumeister Theodor Knöpfli errichtet. Das 2013 modernisierte Gebäude erzählt von den Bahnträumen und Bahnrealitäten Jestettens.
Bahnhofstrasse
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